Historischer Beschluss besiegelt Zusammenarbeit zwischen Bregenz und Lindau

Bürgermeister Michael Ritsch und seine Amtskollegin aus Lindau Dr.in. Claudia Alfons

Erstmalig in der Geschichte haben sich die Bregenzer Stadtvertretung und ihr bayerisches Pendant, der Lindauer Stadtrat, zu einer grenzübergreifenden politischen Sitzung getroffen. Beschlossen wurde die intensive Zusammenarbeit der beiden Städte am Bodensee. Der Beschluss wurde gestern in der Inselhalle einstimmig gefällt.

Es war eine Sitzung, die in die Geschichtsbücher der Städte Bregenz und Lindau eingehen wird: Am Dienstagabend haben sich in der Inselhalle Lindau die Stadtvertretung der Landeshauptstadt Bregenz und der Lindauer Stadtrat zu einer gemeinsamen grenzübergreifenden Sitzung getroffen und die intensive Kooperation der beiden Städte beschlossen. Grundlage für den Beschluss ist ein umfangreiches Strategiepapier, das in Zusammenarbeit der beiden Stadtverwaltungen ausgearbeitet wurde.

In diesen Bereichen werden Bregenz und Lindau künftig zusammenarbeiten

Der Fokus der Kooperation liegt in den Bereichen City-Management, Wirtschaft, Tourismus, Kultur, Stadtentwicklung und Mobilität. Hier sehen der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch und seine Lindauer Amtskollegin Dr. Claudia Alfons die größten Schnittmengen der beiden Städte. In der anschließenden Debatte stellte sich aber sehr rasch heraus, dass es in der Folge noch viel mehr Bereiche gibt, in denen sich Kooperationsmöglichkeiten ergeben können.

Das sagt Michael Ritsch zum Beschluss

„Heute ist ein historischer Tag für unsere beiden Städte. Wir haben erkannt, was das Europa der Regionen für uns bedeutet. Wir leben den europäischen Gedanken Tag für Tag. Und wir sind auch Beispiel dafür, wie echte friedenstiftende Politik über Grenzen hinweggeht“, ist Bürgermeister Michael Ritsch nach der Sitzung überzeugt.

Zusammenarbeit auch Türöffner für Bahnunterflur

Zwar wurde das Thema Bahnunterflur bei der Sitzung noch nicht direkt angesprochen. Dennoch bedeutet der Beschluss zur Kooperation der beiden Städte auch in diesem Bereich neue Möglichkeiten, wie Mobilitätsstadtrat Robert Pockenauer berichtet: „Dieser Beschluss ist ein großer erster Schritt. Wir stehen aber noch ganz am Anfang unserer Zusammenarbeit. Natürlich sehen wir hier eine Gelegenheit die Thematik der Bahnunterflurtrasse grenzübergreifend zu internationalisieren und so vielleicht neue Perspektiven und Möglichkeiten zu entwickeln. Diese Gespräche werden wir ganz definitiv führen.“

So soll es nun weitergehen

Jetzt gilt es, laut Michael Ritsch, den Beschluss mit echten und kontinuierlichen Taten zu füllen. Die Fachabteilungen der beiden Städte und auch die beiden Stadtoberhäupter werden sich hierfür regelmäßig zu Workshops und Arbeitsgesprächen treffen. Darüber hinaus sollen auch in Zukunft häufiger die politischen Gremien von Bregenz und Lindau zu gemeinsamen Beschlüssen zusammentreffen.